Publikationsregister

Frede, Britta

Die Erneuerung der Tiganiya in Mauretanien

Popularisierung religiöser Ideen in der Kolonialzeit

Klaus Schwarz Verlag, Berlin, 2014
Reihe: ZMO-Studien 31

576 S.

ISSN/ISBN 978-3-87997-716-1
Abstract

Die vorlie­gende Studie unter­sucht die Sozial- und Reli­gi­ons­ge­schichte der mauri­schen Tiganiya anhand der Analyse ihrer reli­giösen Theorie und Praxis sowie ihrer sozialen Orga­ni­sa­tion. Mithilfe der Neuer­sch­lie­ßung arabi­scher Manuskripte, Print-, Video-, Audio­me­dien und Zeit­zeu­gen­in­ter­views wird das Leben des maure­ta­ni­schen Sufi-Scheichs Šai?ani (1907-1986) rekon­stru­iert. Šai?ani reprä­sen­tierte den Zweig der mauri­schen Tiganiya, der sich maßgeb­lich für die Etab­lie­rung einer im Senegal entstan­denen Erneue­rungs­be­we­gung in Maure­ta­nien einsetzte. Diese von Ibrahim Niasse (1900-1975) Ende der 1920er Jahre inspi­rierte Erneue­rung zeich­nete sich insbe­son­dere durch die Popu­la­ri­sie­rung von Trans­zen­den­z­er­fah­rungen aus. Der in der Studie skiz­zierte Prozess der Seden­ta­ri­sie­rung setzt die Geschichte der unter­suchten reli­giösen Gemein­schaft in den Kontext der sozio-ökono­mi­schen Rahmen­be­din­gungen des kolo­nialen sowie post­ko­lo­nialen Maure­ta­niens und liefert so einen Beitrag zum Verständnis der jüngeren Histo­rio­gra­phie Maure­ta­niens und des nach­klas­si­schen Sufismus.

 

Britta Frede studierte in Frei­burg, Damaskus und Berlin Islam­wis­sen­schaft, Poli­tik­wis­sen­schaft und Afri­ka­ni­sche Geschichte. Von 2006 bis 2011 war sie als wissen­schaft­liche Mitar­bei­terin am ZMO in Berlin beschäf­tigt. 2012 schloss sie erfolg­reich ihre Disser­ta­tion an der FU Berlin ab. Seit Oktober 2011 arbeitet sie im Fach­be­reich Islam­wis­sen­schaft an der Univer­sität Bayreuth.